Komplexe politische Sachverhalte auf kurze,  informative und unterhaltende Art und Weise darstellen, ist für die Bewerbung der Generation „online“ immer wichtiger. Eine Möglichkeit dafür sind sogenannte Simplify-Videos. Für die Kampagne „100-Fr.-Vignette-Nein“ hat GOAL auch hier neue Wege eingeschlagen…  

Für die erfolgreiche Kampagne zur Bekämpfung der Volksinitiative zur Abschaffung der Wehrpflicht (Nein zur Unsicherheits-Initiative) durfte die Goal AG bereits ein gut „geliktes“ Simplify-Video produzieren. Dabei ging es vor allem darum, die Grundzüge des Themas einfach und verständlich darzulegen. Die reduzierte grafische Umsetzung, sowie die internetaffine Präsentationsform haben uns bestärkt, diesen Weg weiter zu verfolgen.

 

Video gegen die 100-Franken-Vignette

Für die aktuelle Kampagne gegen die Einführung der 100-Fr.-Vignette haben wir ein komplexeres Simplify-Projekt in Angriff genommen.
Im Rahmen der Kampagne entschieden wir uns, das Thema Strasse aufzunehmen und in einem animierten Video umzusetzen.

 

Ein kleines Making Of

Nachdem wir uns auf ein Konzept geeinigt hatten und das Skript in einer Rohfassung vorlag, mussten vor allem praktische Fragen geklärt werden. Wie bekommen wir die Strasse dazu, sich zu bewegen? Wie befestigen wir die Schilder? Welche Kamera und welches Licht verwenden wir?

Nach der Herstellung einer „Teststrecke“ entschieden wir uns für den Bau einer ca. sechs Meter langen Strasse. Steuergelder wurden dafür nicht verwendet und wir konnten den Bau auch ohne Vignettenverteuerung finanzieren. Mit Materialien für wenige Franken, aber viel Liebe zum Detail und Experimentierfreude gelang uns eine erste erfolgreiche Fahrt. Mit Magneten konnten die Schilder befestigt werden und wir sahen zum ersten Mal in Wirklichkeit, was wenige Tage zuvor nur auf dem Papier existiert hatte.

Die Beleuchtung wurde überwiegend mit handelsüblichen Schreibtischlampen eingerichtet. Um die Lichttemperatur zu kontrollieren, war der Einsatz einiger Filter jedoch nicht vermeidbar. Um das Bild schliesslich aufzuzeichnen, entschieden wir uns für die Verwendung einer digitalen Spiegelreflexkamera aus dem „Prosumer“-Segment (Nikon D7100).

Inzwischen war auch das Drehbuch vollständig fertig. Da die Tonspur eines Videos beinahe ebenso wichtig wie das Bild ist, fanden die Aufnahmen in einem professionellen Tonstudio statt. Nach viel Übung und Probedurchgängen war eine Version fertig, bei der alles stimmte: Betonung, Stimmfarbe und Tempo.

Nun ging es endlich an den finalen Dreh. Mehrere Stunden lang kauerten die Kommunikationsexperten von GOAL unter Tischen und zwischen Stativen. Bis endlich alles im Kasten war, mussten sowohl die Laufgeschwindigkeit wie auch der genaue Abstand der Schilder kontrolliert werden. Als wir den Dreh abgeschlossen hatten, war die Arbeit aber noch lange nicht vorbei.

Nun begann die Arbeit in der Postproduktion. Ton und Bild mussten synchronisiert, die einzelnen Abschnitte aneinandergefügt und die Qualität kontrolliert werden.

 

Noch mehr Video!

Die guten Klickraten zeigen, dass Simplify-Videos ein attraktiver Werbekanal sind. Doch muss auch realistisch gesagt werden, dass Onlinewerbung – vor allem politische – heute und auch in naher Zukunft zumeist noch keinen entscheidenden Beitrag zum Gewinn einer Abstimmung oder Wahl beitragen kann. Für Kampagnenauftraggeber ist jedoch wichtig, bereits heute – sofern es das Budget zulässt – im Onlinebereich aktiv zu sein und diese für sich und die Botschaften kontinuierlich zu besetzen.