Stadtzürcher Vorlage «Sportstadt Züri», Abstimmung 29.11.20 – Nein-Kampagne
Aufgabe
An der Urne eine Nein-Mehrheit erreichen, um so überfüllte «Gratis»-Badis, die jährlich 15 Millionen Franken gekostet hätten, zu verhindern.
Ausgangslage
Gemäss der Erfahrung aus vergangenen Stadtzürcher Abstimmungen hätte die Vorlage eigentlich ein leichtes Spiel haben müssen. Die städtische Stimmbevölkerung sagt meistens Ja zum Ausbau der Verwaltung oder zu «Gratis»-Angeboten. SP, Grüne und AL, die im Gemeinderat eine absolute Mehrheit haben, waren für die Vorlage. Diese Parteien gewinnen sonst mühelos an der Urne.
Strategie
Nebst einigen wenigen Plakaten und einer kleinen Anzahl von Flyern wurde das kleine Budget hauptsächlich für eine Onlinekampagne eingesetzt. Auch mit dem verhältnismässig kleinen Budget war eine Sichtbarkeit online möglich.
Kommunikationsidee
Vertreter der Grünen oder der SP äusserten sich in der Vergangenheit im Gemeinderat öfters negativ über überfüllte Badis. Aus diesen Videoaufnahmen konnten kurze, optisch kreative Kampagnenvideos erstellt werden. Die linken Politiker, die die Vorlage annahmen, wurden so zu Sprechern der Nein-Kampagne. Der Kontext war gegeben.
Durch den starken Fokus auf die Onlinekampagne konnten in der Stadt Zürich über 220 000 Video-Werbeanzeigen ausgespielt werden.
Ergebnis
Obwohl ansonsten die bürgerlichen Parteien in der Stadt Zürich an der Urne keinen Erfolg haben, konnten sie die Vorlage für «Gratis»-Badis mit 54 Prozent Nein-Stimmenanteil bachab schicken. SP, Grüne und AL, die für ein Ja kämpften, waren auf der Verliererseite.
Auftraggeber
Überparteiliches Komitee «gegen überfüllte Badis» aus CVP, EVP, FDP, GLP, SVP